Firma Kieninger
Ein Unternehmen mit tiefen Wurzeln
Familienbetrieb seit 5 Generationen, 1862 das erste „Projekt“, die evangelische Kirche in Bad Goisern
1862
Mathias Reiter – die Anfänge
So weit reichen die Wurzeln von Kieninger Bau in die Geschichte hinab. In diesem Jahr beginnt der Ur-Ur-Ur-Großvater von Franz Kieninger, der Maurermeister Mathias Reiter aus Weißenbach, mit seinen Arbeiten am Turm der evangelischen Kirche in Goisern. In den folgenden Jahren jedoch stagniert die Wirtschaft, es wird wenig gebaut. Daher entschließt sich Reiter – ein zupackender, entscheidungsfreudiger Mensch und ein fachlich kompetenter, risikofreudiger Unternehmer – in die Vereinigten Staaten auszuwandern und schifft sich 1867 mit seiner Familie in Hamburg auf der ,,Allemania“ ein, Kurs New York. Er geht nach Parkersburg in West-Virgina, bleibt seinem Gewerbe treu, baut Brücken und Kirchen
1875 bis 1877
Die Eisenbahn kommt nach Goisern
1875 bis 1877 wird die Eisenbahn durchs Salzkammergut gebaut. Den dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Aufschwung des Baugewerbes vorausahnend, kehrt Mathias Reiter 1877 in die Heimat zurück. Tatsächlich setzt in den 188Oer-Jahren, vor allem nach Errichtung des Jodschwefelbades in Bad Goisern, ein Bauboom ein: Reiter beteiligt sich an zahlreichen Projekten, etwa am Bau der Schulen in Obertraun, St. Agatha und Goisern. Reiters Tochter Catharina hatte in den USA den Goiserer Johann Schnöll geheiratet, deren Kinder Johann August und Franziska waren in Amerika geboren worden. Nach dem Tod Mathias Reiters 1909 übernimmt sein Enkel Johann August Schnöll die Baufirma des Großvaters und führt den Betrieb durch die schwierige Zeit des 1. Weltkriegs, des Zusammenbruchs der Monarchie und der I920er-Jahre. Schnöll gilt als ,tüchtiger Maurermeister, auf dessen Pläne und Voranschläge man sich verlassen konnte“.
1880
Christian & Franz
Christian Kieninger — Zielstrebig & hartnäckig. Der 1880 in Goisern geborene Christian Kieninger lernt das Maurerhandwerk bei dem aus Amerika zurückgekehrten Mathias Reiter, steigt in dessen Unternehmen bis zum Polier auf und heiratet 1905 dessen Enkelin Franziska Schnöll. Nachdem der Bruder seiner Frau, Johann August Schnöll, 19O9 den Betrieb Reiters übernommen hatte, kühlt sich das Verhältnis Kieningers zu Schnöll zunehmend ab: 1915 erwirbt Christian Kieninger eine eigene, örtlich beschränkte Maurerkonzession und tritt damit in Konkurrenz zu seinem Schwager, führt in den weiteren Jahren aber auch gemeinsam mit diesem einige Projekte aus. Der als zielstrebig und hartnäckig geltende Christian Kieninger meldet 1923 das Vollgewerbe an, gründet 1925 eine Baufirma unter seinem Namen in Goisern Sarstein, und bekommt ein Jahr später auch die Konzession als Bauunternehmer. Nach dem Unfalltod seines Schwagers Schnöll 1929 übernimmt Kieninger Teile dessen Unternehmens. 1930 wird der Betriebsstandort ins Ortszentrum von Goisern verlegt, ein Baubüro und ein Bauhof werden errichtet. Christian Kieninger steuert das Unternehmen durch die schwierigen Jahre der Wirtschaftskrise, beschäftigt bis zu 85 Mitarbeiter und führt Bauvorhaben vom inneren Salzkammergut bis Traunkirchen aus.
1941
Franz Kieninger — Fleißig & zäh
Nach dem Tod seines Vaters Christian 1941 führt der 1905 geborene und ebenfalls zum Maurermeister ausgebildete Franz Kieninger sen. das Unternehmen weiter, wird aber bereits im Jahr darauf zum Militär einberufen, weshalb die Firma während der verbleibenden Kriegsjahre den Betrieb einstellen muss. Im Herbst 1945 nimmt Franz Kieninger den Baubetrieb wieder auf, konsolidiert mit Fleiß und Zähigkeit das Unternehmen nach und nach, errichtet an einem neuen Standort in seiner Heimatgemeinde ein Baubüro sowie ein Baustofflager und trägt viel zum Baugeschehen der 195Oer- und 196Oer- Jahre in Bad Goisern, Hallstatt und Obertraun bei.
1975
Und noch ein Franz
1975 übernimmt Franz Kieninger, der 1932 geborener Sohn des, alten “ Franz Kieninger und Ur-Ur-Enkel des Amerika-Rückkehrers Mathias Reiter, die Führung des Unternehmens. Unter seiner Leitung wächst der Betrieb von einer kleinen örtlichen Baufirma zu einem Leitbetrieb der Salzkammergut-Region und einem in ganz Oberösterreich tätigen Unternehmen.
1978
Standort Stambach
Franz Kieninger verlegt den Standort 1978 nach Bad Goisern Stambach, errichtet dort ein neues Baubüro und einen Bauhof. Nach und nach werden Filialbetriebe gegründet, zunächst 1982 in Pinsdorf bei Gmunden, später auch in Bad Aussee und Wels. 1989 eröffnet der Baumarkt Kieninger in Bad Goisern.
1999
Kieninger Bau in Vöcklabruck
1999 übernimmt Kieninger die Mehrheitsanteile an Kieninger Bau in Vöcklabruck. Bereits kurz zuvor hatte Kieninger die Baufirma Thalhammer in Attnang-Puchheim erworben, die heute als Filiale Kieninger Attnang-Puchheim fungiert.
2001
Dr. Barbara-Eva Kieninger & DI Josef Öhlinger
2001 übergibt: Franz Kieninger das Unternehmen an seine Tochter Dr. Barbara-Eva Kieninger und seinen Schwiegersohn Dl Josef Öhlinger, bleibt aber als einer von drei Geschäftsführern aktiv im Betrieb tätig und leitet vor allem die Bereiche Baumarkt und Sozialer Wohnbau.
Jetzt
Kieninger Bau heute
Heute beschäftigt Kieninger Bau rund 400 Mitarbeiter, darunter etwa 40 Lehrlinge. Das Unternehmen wickelt öffentliche Hoch-, Tief- und Brückenbauprojekte sowie Umbauten historischer Gebäude ab, errichtet Einfamilienhäuser und Wohnanlagen. Kieninger betreibt auch eine eigene Zimmerei und übernimmt Aufgaben als Generalunternehmer und Bauträger.